Das Künstlerduo Martin Hesselmeier und Andreas Muxel beschäftigt sich mit reaktiven Lichtinstallationen. Licht ist für die Künstler Forschungsgegenstand und künstlerisches Material zugleich. In ihren Arbeiten tritt es in ein wechselseitiges Verhältnis mit dem Raum und den Menschen darin. Das Licht wird zum Ausgangspunkt für künstlerische Experimente.
In der Auseinandersetzung mit der großen Freitreppe der Stadtkirche St. Michael in Schwäbisch Hall entstand die ortsspezifische Arbeit »scala momentum«. Diese überführte die Bewegungsabläufe von Menschen, die die Treppe begangen haben, in eine abstrahierte Lichtzeichnung. Mit Hilfe von computergesteuerten Scheinwerfern – sogenannten Moving Heads – wurden die Spuren der Passanten auf der Treppe sichtbar.
Eine Bewegungschoreografie der Erinnerung entstand. Dabei untersuchte die Installation die Treppe nicht nur als »Transportobjekt«, ein Vehikel, das ein unten Gelegenes mit einer oberen Ebene verbindet, sondern setzte sich mit der Wechselwirkung von Mensch und Treppe auseinander.
Die Künstler eröffneten ein Feld, in dem die Methoden der Wissenschaft und die Offenheit der Kunst in einen experimentellen Prozess traten. Die abstrakte Zeichnung der Bewegungsanalyse wurde in der Projektion zu einer sinnlich poetischen Referenz auf die Bewegung, die im Raum stattgefunden hat.