Unweigerlich schieben sich dort »im Vorübergehen« von rechts und links dezente Farbfelder in den Blickwinkel, ausgehend von farbigen und weißen Leuchtstoffröhren hinter Milchglasscheiben. Auch wenn vielleicht im ersten Moment der Eindruck von hinterleuchteten, aber grade leeren Werbeschaukästen entstehen mag, so relativiert sich dieses Empfinden schnell. Vielmehr scheinen die zahlreichen Leuchtkästen den hastenden Passanten in ihrer unterschiedlichen Farbgebung auf seinem Weg begleiten zu wollen. Dabei bewirkt die unterschiedliche Rhythmisierung der gleichhohen, aber verschieden breiten und dabei gegliederten Leuchtkörper unweigerlich ein Stolpern in der Wahrnehmung. Folge davon ist eine Verlangsamung der Schritte, vergleichbar jenen sich verdichtenden Bodenmarkierungen, die in Ortseinfahrten die Fahrtgeschwindigkeit rein optisch regulieren helfen.
https://kultur-in-krefeld.de/kulturhistorie/oeffentlicher-raum/guenter-dohr/