Im grossräumigen Garten des Museum Lindengut (Historisches Museum), der im Volksmund ‹Vögelipark› genannt wird, hat Yoshiaki Kaihatsu auf einem in den Boden eingelassenen Springbrunnen ein japanisches Teehaus aus Holz und Styropor errichtet. Kulturelemente des Ostens und Westens begegnen sich hier am Historischen Museum in einem aus globalem Transport- und Wegwerfmaterial zusammengesetzten Lichtpavillon. Der Künstler schenkt Tee in Plastikschalen aus und diskutiert mit den Besuchern und Passanten über Kunst und Tradition.
Aus Wegwerf- und Transportmaterialien unserer modernen westlichen Zivilisation baut der japanische Künstler Yoshiaki Kaihatsu (1966 in Yamanashi geboren) Teehäuser, in deren Inneren weiße Leuchtstofflampen „erhellend“ leuchten. Der Künstler verlagert die Jahrhunderte währende Tradition der Teehauskultur nicht nur in den westlichen Kontext, sondern adaptiert sie durch die Benutzung von Getränkekisten als Boden und Styropor als durchscheinende Wände auch an den Materialgebrauch des Westens. Kaihatsus Teehäuser sind begehbar und man kann darin an einer Kaihatsu-Teezeremonie teilnehmen und mit dem Künstler über Fragen der Kunst diskutieren.
Der Künstler lebt in Berlin und Japan, verbindet Ost und West, indem er in beiden Welten Materialien, Themen und Aspekte der anderen Welt ausstellt. Kunstpreise erhielt er in Tokyo und Kawasaki.
http://www.yvonne-ziegler.de/projekte/konzept/ (01.06.2019)