"Das Wechselverhältnis von Licht und Materie ist eines der zentralen Themen im Werk des Künstlers Adolf Luther (1912-1990). In den 1960er Jahren experimentierte er intensiv mit spiegelndem Glas und setzte Installationen und Objekte um, die sich seinem Konzept nähern, Licht als autonomes, materieloses Medium zu visualisieren. Zum 100. Geburtstag des ZERO-Künstlers stellt 401contemporary das Environment „Fokussierender Raum“ (1968) ins Zentrum einer zweiten Einzelausstellung, die das weite Spektrum der künstlerischen Arbeit Adolf Luthers, ausgehend von den Materiebildern, kinetischen Hohlspiegelobjekten bis hin zu seinen Lichtschleusen, umfasst.
Als Luther 1968 den „Fokussierenden Raum“ für eine Ausstellung in der Rijksuniversitaet Utrecht entwarf, bezog der Künstler damals ein Medium ein, das heute undenkbar wäre für einen Ausstellungsraum: Zigarettenrauch. Er sollte die Lichtkegel der Rauminstallation verstärken und diese von den Gegenständen – das am Boden liegende und sich bewegende System von Hohlspiegeln – lösen und eine immaterielle, im Raum stehende Gestalt ergeben. „Es entsteht die energetische Plastik. Sie ist ein ätherisches Gebilde der Veränderlich- und der Vergänglichkeit“. (Adolf Luther). Den Zigarettenraum simuliert heute eine Nebenmaschine – nichts hat jedoch diese spektakuläre und zum ersten Mal in einer Galerieausstellung gezeigte Installation an ihrer Faszination eingebüßt."
Presseerklärung zur Ausstellung THE FOCUS ROOM. ADOLF LUTHER’S 1960s WORKS vom 27. Oktober 2012 – 16. Februar 2013 im 401contemporary, Berlin
http://www.401contemporary.com/home.php?place=&sel_n=exhi&sel_sn=past&sel_ssn=press&ex_id=89