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The Space Beyond Me (Der vergangene Raum) ahmt mechanisch und chemisch etwas nach, das sich normalerweise im menschlichen Gehirn ereignet: Aus zweidimensionalen Information wird dort ein virtueller dreidimensionaler Raum errechnet – eine Fähigkeit, die uns gar Orte vorstellen lässt, an denen wir noch nie zuvor gewesen sind, bzw. Zeiten, die bereits Geschichte sind.
Dazu hat von Bismarck eine 16mm Kamera zu einem Projektor umgestaltet, der jetzt auf eine zirkuläre, mit phosphoreszierender Farbe bestrichene Leinwand einen Film ausstrahlt. Die kleinen Phosphorkristalle prägen sich diese Bilder chemisch ähnlich ein wie ein menschliches Gehirn.
Projiziert wird die Vergangenheit in die Gegenwart, und zwar als ein ephemeres Bild, das dem Blick enthuscht wie eine verblassende Erinnerung.
In diesem beeindruckenden Kunstwerk erzeugen veraltete Geräte und heutige digitale und bobo-
tische Technologien zusammen ein transitorisches Zukunftserlebnis.
Anna-Sophie Springer (editor, translator): The Space Beyond Me (2009 – 2010) Julius von Bismarck (DE), In: futurity now!, transmediale.10, 2 – 7 FEB 2010, Berlin 2010, S. 69
englischer Text https://archive.transmediale.de/space-beyond-me (13.06.2022)