Wer dem Werk der seit vielen Jahren in Berlin lebenden Ceal Floyer (*1968) das erste Mal begegnet, mag zunächst verwundert-irritiert, schließlich begeistert sein. Äußerst durchdacht spielt die Künstlerin mit gewohnten Wahrnehmungsmustern, durchbricht sie mit feinster Ironie und einfachsten Mitteln. Ihre Werke sind produktive Irritationen, die mit eigener Logik einen offenen Prozess des Sehens und Denkens motivieren. So führt sie uns bereits mit der Arbeit Light Switch (1992) buchstäblich hinters Licht und zeigt an einer Stelle des Raumes, an der sich ein Lichtschalter befinden könnte, das Lichtbild eines Lichtschalters. Lichtillusionen von Täuschung und Enttäuschung, die sich auch in späteren Werken wie der Overhead Projection (2006) wiederfinden.
http://www.hatjecantz.de/ceal-floyer-6618-0.html (10.05.2019)