Die Laserinstallation erstreckt sich über den abgedunkelten linken Teil des historischen Wasserreservoirs unter dem Ausstellungsgebäude Mathildenhöhe. Dort schießen neun Laserstrahlen ca. 20 cm über der Wasseroberfläche bis hin in die Tiefe zur Rückwand und vermessen quasi die Breite der Raumfluchten zwischen den Säulen.
Die Betrachter, die den Raum durchqueren, sehen sich unmittelbar mit den gleißend-roten Laserstrahlen konfrontiert und müssen entscheiden, ob sie sich lediglich auf der Bahn zwischen den Laserstrahlen bewegen, darüber hinwegsteigen oder den Strahl kreuzen – wodurch sie den Rest des Strahlenverlaufs kurzfristig unterbrechen. Der synthetische Sound sowie die spannenden Spiegelungen und Verzerrungen auf der Wasseroberfläche werden die Raumatmosphäre intensivieren.
Die erste Laserinstallation zeigte Margareta Hesse im Herbst 08 in der Künstlerzeche „Unser Fritz“ in Herne im Zusammenhang mit der Ausstellung „lichtspuren etappenweise“.. Die Auseinandersetzung mit einem ca. 50 m langen, relativ niedrigen, tonnengewölbeartigen ehemaligen Stollengang, der sich unter den Ausstellungsräumen in der Kunstzeche Herne befand, führte sie zum Thema Laserlicht. Es entstand die sehr minimalistische Installation „lichtschneise I“ mit einem gebündelten roten Laserlichtstrahl, der mittig in Wadenhöhe durch das rohe, labyrinthische Gewölbe schoss.
Eine zweite Installation hat Margarete Hesse im Bunker der FH-Dortmund realisiert. Darauf folgte „lichtschneise III“ in einem Durchgangsraum im Museum am Ostwall in Dortmund und „lichtschneise IV“ in den Kasematten der Zitadelle Berlin. Die minimalistischen Arbeiten laden sich mit einer emotionalen und körperhaften Wirkung auf und verweben sich mit der jeweiligen atmosphärischen Wirkung der Architektur.
https://www.mathildenhoehe.eu/ausstellungen/archiv/luminale-2010-lichtschneise-v/ (18.06.2022)