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Am Anfang und am Ende der Ausstellung im Erdgeschoss der Kunsthalle sind zwei Installationen von skulpturalen Arbeiten zu sehen, die Absperrgitter verwenden; jene Teile von öffentlichen Infrastrukturen, welche dazu entworfen wurden, öffentliche Versammlungen, wie jubelnde Mengen oder Demonstrationen, auszurichten. Für die weiss gestrichene vertikale Gruppe der Double Monuments for Flavin and Tatlin (2010) sind die Stahlabsperrungen gedreht und aufeinander gesetzt worden, um zu Strukturen zu werden, die an das wegweisende Monument der Dritten Internationale erinnern. 1920 von Vladimir Tatlin (1885–1953) zur Erinnerung an die Russische Revolution entworfen, wurde der spiralförmige 400 Meter hohe Turm nur als Modell ausgeführt und 1925 in der Weltausstellung in Paris präsentiert. Dan Flavin zitierte Tatlins Monument für die vereinten Kräfte der Revolution in den 39 Skulpturen seiner Serie monuments to V. Tatlin (1964–1990), für die er Leuchtstoffröhren in Formen anordnete, die zwischen Pyramiden und frühen Hochhäusern variierten. Auf findige und humorvolle Weise erweist Pousttchi den Meistern des Konstruktivismus, beziehungsweise des Minimalismus die Ehre – oder inszeniert vielleicht wiederum einen Kampf, Tatlin gegen Flavin, indem sie die Stahlstrukturen ihrer Double Monuments mit Leuchtstoffröhren durchsticht.
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https://www.kunsthallebasel.ch/exhibition/world-time-clock/ (28.04.2022)