Ab 1981 setzt Bauer Silikon als lichtleitenden Werkstoff ein, der die Möglichkeit des Einsatzes von Licht als Gestaltungsmittel erheblich erweitert. Auf eine Trägerplatte wird eine Bildstruktur aus Silikon aufgetragen und mit einer Acrylglasscheibe abgedeckt. Schickt man durch Lampen Licht von den Seiten in die Acrylscheibe, bleibt dieses unsichtbar; es kann durch die Totalreflexion in der Scheibe nicht austreten. Bringt man jedoch Silikonspuren einer darunter liegenden Platte in Kontakt mit der oberen Scheibe, wird an diesen Kontaktstellen die Totalreflexion in der Plexiglasscheibe aufgehoben. Das Licht fließt in dieses Silikon; dieses leuchtet auf. Sowohl natürliches als auch künstliches Licht kann nunmehr dazu dienen die "Lichtkomposition", das eigentlich von Künstler erstrebte visuelle Ereignis, entstehen zu lassen. Neben einer Vielzahl statischer Kastenobjekte (SO) schafft Bauer zahlreiche mechanische bewegte Kastenobjekte (SM), die durch einen streng regulierten Einsatz von Bewegungsmechanik und künstlicher Beleuchtung ebenfalls Rhythmus und Dauer, d. h. Zeit thematisieren. Parallel entstehende Tastobjekte (TO) beziehen den Betrachter mit ein, in sie dem dazu auffordern durch Berührung die Kompositionsstrukturen aufleuchten und immer wieder veränderte Bilder entstehen zu lassen.
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