Wer sich beim Anblick eines Regenbogens schon einmal gefragt hat, wie es in seinem Inneren wohl aussehen mag, findet die Antwort in Aarhus – genauer auf dem Dach des Kunstmuseums Aros. Hier befindet sich die begehbare Glasskulptur Your Rainbow Panorama des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson. In allen Farben des Regenbogens leuchtend, scheint sie über dem neungeschossigen Museum zu schweben. Dieses entstand 2004 nach Plänen der Kopenhagener Architekten Schmidt, Hammer & Lassen. Mit seiner Würfelform wirkt es wie ein riesiger Sockel für die gläserne Installation.
Auf einer Länge von 150 Metern bietet die Skulptur den Besuchern einen Blick auf die Stadt, die im wahrsten Wortes in einem anderen Licht erscheint. Sich von Feld zu Feld verändernd, erzeugt die Farbe eine ständig neue Lichtstimmung: Die hellen Töne lassen Kontraste verschwinden und wirken wie ein Weichzeichner über der Stadt. Ganz anders die dunklen Farben, die eine dramatische Wirkung hervorrufen. Während der Nachtstunden ersetzen speziell für diese Objekt entwickelte Einbauleuchten das Tageslicht.
Die Skulptur aus Glas und Stahl liegt dreieinhalb Meter oberhalb des Daches des Kunstmuseums und hat einen Durchmesser von 52 Metern. Im Schnitt ist sie quadratisch, die Kantenlänge beträgt drei Meter. Getragen wird sie von nur 12 schlanken Stützen. Dabei wiegt die Stahlkonstruktion des Regenbogens 200 Tonnen, die Glasscheiben wiegen zusätzliche 60 Tonnen. Das Dach trägt seine Eigenlast und die Verkehrslasten wie z.B. Schnee über die Glasscheiben an die darunter liegende Stahlkonstruktion ab.
Glas
Die Farbgebung der Verglasung erfolgt über eingefärbte PVB-Folien die zwischen zwei transparenten Glasscheiben einlaminiert wurden. Mit bis zu sechs Folien übereinander und 2 x 12 mm dicken Scheiben ESG wurden insgesamt 116 Verbundsicherheitsgläser in 42 verschiedenen Farbtönen hergestellt. Die mehrlagigen Folienaufbauten waren notwendig, um alle Nuancen des Farbspektrums abzudecken.
Für die homogene Krümmung und eine dementsprechend hochwertige Erscheinung der Glasfläche, mussten die Scheiben dem Innen- und Außenradius folgend zylindrisch gebogen werden. Die vertikalen, sehr dünnen Fugen wurden mit Silikon verschlossen.
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