Der „Image Fulgurator“ ist ein Gerät zur physischen Manipulation von Fotografien. Die Intervention findet statt, während das Foto belichtet wird, ohne dass der Fotograf davon etwas bemerken kann. Die Veränderung wird für ihn erst im Nachhinein auf dem Foto sichtbar.
Solange ein Blitz verwendet wird, ist das Prinzip auf jede Kamera oder Umgebung anwendbar. Der Fulgurator arbeitet mit einer Art Rückkoppelungs-Blitzprojektion, mit der es möglich ist, ein Bild auf ein Objekt zu projizieren, exakt zur gleichen Zeit, zu der das Objekt von jemand anderem fotografiert wird. Dieser Eingriff ist sehr unauffällig, da er innerhalb weniger Millisekunden stattfindet. Jedes Fotos eines Fotografen, das von dem Objekt, auf das der Fulgurator gerichtet ist, aufgenommen wird, ist von der Manipulation betroffen. Dadurch lassen sich unbemerkt visuelle Informationen in die Bilder anderer einschleusen.
Technisch funktioniert der „Image Fulgurator“ wie eine klassische Kamera, nur rückwärts. Bei einer normalen Kamera wird das von einem Objekt reflektierte Licht über das Objektiv auf den Film projiziert. Beim „Image Fulgurator“ passiert dieser Prozess genau entgegengesetzt: Anstatt eines unbelichteten Films ist ein belichteter und entwickelter Diafilm eingelegt, hinter dem sich ein Blitz befindet. Das Bild wird dann, beim Auslösen dieses Blitzes, von dem Diafilm über das Objektiv auf das Motiv projiziert. Durch die Ähnlichkeit dieser beiden Prozesse gleicht der Fulgurator optisch einer herkömmlichen Spiegelreflexkamera. Sobald der eingebaute Sensor einen Blitz in der Umgebung misst, wird die Blitzprojektion ausgelöst. So kann die Projektion mit den Belichtungszeitpunkten sämtlicher Kameras in der Umgebung synchronisiert werden. Über eine Mattscheibe ist es möglich, die Projektion zu fokussieren und auf dem Zielobjekt zu positionieren.
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https://archive.aec.at/prix/showmode/12122/ (12.06.2022)