Der tunnelartige Raum erscheint durch die von Reihungen der Rahmenecken geformten fließenden Linien als helixartig gewundenes Volumen. Umringt wird die Skulptur von senkrechten Holzpfosten mit einem Abstand analog zu dem der Rahmen. Im Inneren zeichnet die Sonne aus den schrägen Rahmen und den senkrechten Stäben ständig wechselnde Licht- und Schattenmuster während der Besucher sich durch die Skulptur bewegt.
Verborgen eingebaute Mikrofone zeichnen Geräusche der Besucher und der Umgebung auf. Diese akustische Kulisse wird - digital gefiltert, manipuliert und neu arrangiert - über Körperschallwandler auf einige Holzrahmen übertragen, die sie in unregelmäßigen Intervallen einspielen. Die Skulptur wird so zu einem Instrument das einen ständig wechselnden Soundtrack spielt und sich dabei wie zufällig aus einem Archiv der Geräusche des Ortes bedient. Die Form und ihre räumliche Wirkung im Zusammenspiel mit der akustischen Verfremdung fordern den Besucher heraus, seine gewohnte Wahrnehmung von Raum und Klang zu hinterfragen. Von Außen erzeugt die Überlagerung der Strukturen je nach Perspektive und Bewegung des Betrachters Moiré-Effekte und ein Flimmern der ganzen Skulptur.
Peter Popp
https://www.detail.de/artikel/skulpturaler-soundtrack-installation-von-thilo-frank-10089/ (07.03.2021)