Im Œuvre von Jesús Rafael Soto gehen Abstraktion, visuelle Wahrnehmung und Teilhabe eine Synthese ein. Er studierte Kunst in Caracas, zog aber 1950 nach Paris, wo er den Op-Art-Künstler Victor Vasarely (1906–1997) und den für seine kinetischen Kunstwerke berühmten Bildhauer Jean Tinguely (1925–1991) kennenlernte. Seine ersten Arbeiten zeigte Soto 1955 in der Galerie Denise René im Rahmen der Ausstellung Le Mouvement, in der auch Werke des Dadaisten Marcel Duchamp (1887–1968) zu sehen waren. Von 1951 bis 1968 nahm Soto an den Salons des Réalités Nouvelles teil, die jährlich in Paris veranstaltet wurden und sich der abstrakten Kunst widmeten. 1958 waren Werke von ihm in den venezolanischen Pavillons der Brüsseler Weltausstellung (Expo ’58) und der Biennale von Venedig zu sehen. 1964 war er auf der documenta 3 und erneut auf der Biennale von Venedig vertreten. Seinen Durchbruch hatte er mit der Skulpturenreihe Pénétrables (1967–1997), von einer Rahmenkonstruktion herabhängenden Vinyl- und Metallröhren, durch die Betrachter hindurchspazieren können. Seine Heimatstadt Ciudad Bolívar eröffnete 1973 ein Museum, das seinem Werk gewidmet ist.
https://postwar.hausderkunst.de/artworks-artists/artists/jesús-rafael-soto (04.06.2020)