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Farbzuordnung nach Leonid Sabaneev:
C rot
Des violett (lila)
D gelb
Es stahlartig mit Metallglanz (bleiern)
E blau-weißlich (mondfarben)
F grün
Fis blau-grell (reines, helles Blau)
G orange-rosa
As purpur-violett (lila)
A grün
B wie Es
H ähnlich dem E
Was war die Idee hinter der Farb-Ton Zuordnung im Prométhée? In der Partitur verwendet Skrjabin eine parallel geführte zweigeteilte Lichtstimme. Die obere Stimme verdeutlicht den Grundton des Klangzentrums der jeweils sechstönigen Quartenakkorde, während der Ablauf der unteren in etwa der Form der ganzen Symphonie entspricht.
Von Takt 1 bis Takt 86 bewegt sich die Musik um einen zentralen Ton, das Fis, welchem nach der Farb-Ton Zuordnung von Sabaneev die Farbe knalliges Blau entspricht. Dazu muss angemerkt werden, dass die Farbe hier auch zum Mythos der Musik passt. Prometheus ist noch nicht gekommen, und der Himmel bleibt noch blau.
Von Takt 86 bis Takt 304 wird die Musik immer spannungsvoller. Der Zentral-Ton wechselt nach As, dann nach C; die farblichen Entsprechungen sind purpurviolett und rot. Nachdem Prometheus angekommen ist und die Farbe des Himmels ins Rot übergegangen ist, erreicht die Musik einen eindeutigen Höhepunkt. Von Takt 305 bis zum Ende geht die Farbe wieder zurück ins Blau, der Himmel wird wieder ruhig wie zu Beginn.
Die Hauptteile des Werks laufen ungefähr parallel in drei Phasen in einer ABA-Form ab, farblich entspricht diesen Vorgängen die Farbentwicklung Blau-Rotgelb-Blau. Die untere Lichtstimme ist vermutlich auch Träger eines noch nicht entschlüsselten esoterischen Programmes, das auf dem Symbolwert von Farben basiert.
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http://contrapunkt-online.net/alexander-skrjabin-und-seine-mystische-farbenkunst/ (08.07.2021)