„Ich bin fasziniert von Themen, die mit der Gewissheit und mit wissenschaftlichen Vorstellungswelten zu tun haben, und die, wie zum Beispiel die Stringtheorie, die Gestalt des Universums oder die Formen der Bewegung befragen. Für mich ist die Wissenschaft ein absolut rationales und empirisches Gebäude, das auf sich selbst fußt. Es wächst und steht dabei auf unsicherem Grund, wie diese Hochhäuser und Gebäude, die man auf Pfeilern errichtet hat.” Conrad Shawcross
Im Mittelpunkt des Interesses von Conrad Shawcross stehen naturwissenschaftliche und philosophische Fragen aus den Bereichen der Mathematik und der Erkenntnistheorie. In seiner künstlerischen Arbeit begegnen sich diese Disziplinen und erzeugen Bilder, die, ähnlich den experimentellen mathematischen Modellvorrichtungen aus einem Museum, komplizierte Zusammenhänge oder theoretische Grundlagen sichtbar und erfahrbar machen, ohne sie freilich konkret zu benennen. Die häufige Verwendung von Holz und ihre schiere Größe verleiht den kinetischen Skulpturen von Conrad Shawcross dabei auch eine gleichzeitig anachronistische Wirkung: wie gewaltige Maschinen aus der Frühzeit der Industrialisierung ruckeln und zuckeln sie, drehen sich im Kreis und produzieren Dinge, deren unmittelbarer Gebrauchswert so wenig greifbar scheint wie derjenige der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung.
https://archive1018.mudam.lu/de/2012/conrad-shawcross/ (27.05.2020)