Die Schweizerin Pippilotti Rist gilt als eine der international bedeutendsten Videokünstlerinnen der Gegenwart, die auch mit Fotoarbeiten, Installationen und Objekten Weltruhm erlangt hat. Zur Welt kam Pippilotti Rist als Elisabeth Charlotte Rist 1962 in Grabs, im Schweizer Rheintal. 20jährig immatrikulierte sich Pippilotti Rist 1982 für die Fächer Gebrauchsgrafik, Illustration und Fotografie an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. 1986 wechselte Pippilotti Rist an die Schule für Design in Basel, um dort Audiovisuelle Gestaltung zu studieren. Bis 1988 lernte sie hier bei Professor René Pulfer. Schon während des Studiums in Basel entstanden die ersten freien Videoarbeiten und Installationen, zudem war Pippilotti Rist bald als freiberufliche Grafikdesignerin in verschiedenen Video-Studios tätig (1987-1994). Unter anderem arbeitete Pippilotti Rist für “Dig it”, das Zürcher Laboratorium für Bild und Ton. Als Mitglied der Performance-Band “Les Reines Prochaines” (“Die nächsten Königinnen”) betätigte sich Pippilotti Rist zudem in den Bereichen Musikkonzerte, Musikpublikationen und Performances (1988-1994). Pippilotti Rists Oeuvre konzentriert sich zwar auf die Videokunst, nicht minder bedeutend sind aber ihre gleichermaßen sinnlich-ästhetischen und irritierenden, oft intensiv buntfarbigen Fotoarbeiten, ebenso ihre Objekte und Installationen. Pippilotti Rists bislang größtes Projekt war der Spielfilm “Pepperminta” (2005-2009).
Pippilotti Rist gelangte seit den ausgehenden 1980er Jahren rasch zu großem Ruhm: 1988 erhielt sie für die Videoarbeit “Japsen” den Preis der Feminale Köln, ein Jahr darauf folgte für “Die Tempodrosslerin saust” eine Ehrung von VIPER Luzern, 1994 erhielt Pippilotti Rist den Video-Kunstpreis des Schweizerischen Bankenvereins und 1997 den Premio 2000 der Biennale von Venedig. 2002 / 2003 wurde Pippilotti Rist als Gastprofessorin an die University of California in Los Angeles berufen.Seit 2004 lebt und arbeitet Pippilotti Rist in Zürich und in den Schweizer Bergen.Werke von Pippilotti Rist sind international in bedeutenden Museen und Sammlungen vertreten und wurden bereits mit zahlreichen Einzelausstellungen geehrt, zuletzt etwa in der Münchner Pinakothek der Moderne (“Extremitäten [weich, weich]“, 2010), im New Yorker Museum of Modern Art (“Pour Your Body Out [7354 Cubic Meters]“, 2008) oder im Hara Museum in Tokio (“Karakara - Pipilotti Rist”, 2007).
https://www.kunstimunterricht.de/kurse/12-2-kommunikation/91-pipilotti-rist-videokuenstlerin.html (21.09.2018)