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Neben seinen Arbeiten mit dem Medium Film entwickelt Raynaud in den achtziger Jahren flache Figuren und Häuser aus Holzplatten. Gleichzeitig wird das Behältnis zu einem wichtigen Bestandteil seiner Arbeiten. Mit Kisten für Kunsttransporte, die ein verpacktes Kunstwerk oder große beleuchtete Cibachrome-Fotografien von berühmten Werken der klassischen Moderne enthalten, thematisiert er die Darstellungsbedingungen des Kunstwerks, insbesonders der zeitgenössischen Skulptur, den Kunstmarkt und die Kunstgeschichte. Mit diesem Themenbereich verknüpft sind seine Arbeiten Anfang der achtziger Jahre, in denen er die Ausstellung von Heiligenleibern in Reliquienkästen mit der Aufwertung von Kunstwerken durch die Art ihrer Präsentation parallelisiert. In Transportkisten aus Holz und Metall sind beleuchtete Cibachrome-Fotografien mit den lebensgroßen Aufnahmen nackter, schlafender, in Samt oder in diverses Verpackungsmaterial eingebetteter Männer installiert. Ähnliche Motive erscheinen zudem in einigen der Durchsichtigen beleuchteten bunten Neonkästen. Die Vergänglichkeit des menschlichen Körpers thematisiert er weiterhin mit einer Werkgruppe, für die er Großaufnahmen von Partien der menschlichen Hautoberfläche in kleine, beleuchtete Plastikwannen installiert, die durch bunte Neonröhren miteinander verbunden sind.
https://zkm.de/de/person/patrick-raynaud (11.06.2021)