Raimund Kummers in den späten 70er Jahren entwickelteVermessung des öffentlichen, urbanen Raums im Hinblick auf dessen eigene skulpturale Qualitäten stellt innerhalb Deutschlands einen in seiner Radikalität kaum mehr erreichten Schritt zu einem grundlegend anderen, neuen Verständnis bildhauerischer Arbeit dar. Parallel zu seinem plastischen Werk lotete Kummer immer wieder neue Möglichkeiten des Mediums Fotografie aus. Als „fotografischer Bildhauer“ ist Kummer immer auch Installationskünstler, denn die Simulation von Wirklichkeit, von Authentizität und Objektivität, das absichtsvolle Vexierspiel mit realem und virtuellem Raum, mit Bild und Grenze sind wesentliche Stimuli seiner künstlerischen Arbeit. Das vorliegende Künstlerbuch ist als eine Art Glossarium entwickelt, dessen Kern 16 für das Werk des Künstlers zentrale Begriffe bilden: Anonymität, Atelier, Autoporträt, Bühne, Klang, Körper, Licht, Material, Modell, Narration, Natur, Sehen, Spiegel, Strategie, Transformation, Zeit. Die Auseinandersetzung der Autoren mit diesen Begriffen wird auf der bildlichen Ebene weitergeführt durch eine von Raimund Kummer eigens ausgearbeitete Gruppierung seiner Werke um diese Begriffe.
cf. Raimund Kummer, For Your Eyes Only. Werke 1978-2009, hrsg. von Claudia Banz und Christoph Schreier, Kerber Verlag und Kunstmuseum Bonn 2009
https://www.kerberverlag.com/de/506/raimund-kummer (05.08.2021)