Der idiosynkratische amerikanische Künstler Joseph Kosuth nähert sich Kunst nicht mit künstlerischer Intuition, sondern mit konzeptueller und intellektueller Argumentation. Wie Marcel Duchamp geht es auch ihm vor allem um die Definition und Bedeutung eines Objekts. Der kreative Prozess besteht für ihn in der Begriffsbildung und wird durch seine kritische Auseinandersetzung mit visueller Darstellung und Wahrnehmung verdeutlicht. One and three hammers (1965) ist ein Paradebeispiel für Kosuths Verwendung von Worten und Sprache als künstlerisches Mittel. Die Arbeit ist auf maschinengeschriebene Worte reduziert und fungiert so als visueller und verbaler Code, der den Betrachter dazu einlädt, sich mit der dialektischen Beziehung zwischen der Kunstidee und dem verwirklichten Objekt auseinanderzusetzen. Kosuths eigene Auseinandersetzung mit Sprache, Bedeutung, Bezug und der Deutung von visueller Information ist im Grunde eine Untersuchung des Wesens von Kunst an sich. Die Serie One & three besteht aus ikonischen Arbeiten einer zeitgenössischen Annäherung an Konzeptkunst. In jedem bedeutenden Museum der Welt findet sich ein Werk aus dieser Serie.
http://pomeranz-collection.com/?q=de/node/223 (10.10.2019)
„Meine Arbeit basiert auf dem Grundgedanken, daß Künstler mit Bedeutung arbeiten und nicht mit Form und Farbe. Bei der Herstellung von Bedeutung (welche ebenso das Auslöschen oder die Aneignung schon bestehender Bedeutung beinhaltet) hat der Künstler die Freiheit, alles zu verwenden, was schon in der Welt vorhanden ist. Es kann keine neuen ‚Formen‘ und ‚Farben‘ geben ohne eine Transformation ihrer Bedeutung für die Lebenden.“
Joseph Kosuth in: Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Realisiert von Studierenden der Klasse Hans-Georg Pospischil. Illustrationen: Heinz Edelmann. Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1995, S. 45.
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Kosuth#cite_note-1 (10.10.2019)
"I do think that Conceptual art constituted a sea of change in the practice of art. The relevant question was no longer how but why. Not ’how is it made?’, but ‘why am I making it?’. With this the responsibility of the artist and the moral agency of the artist became part of the conversation. This gave a lifeline to the political nature of art being a part and parcel of what constitutes it. By inserting questioning the nature of art as being central to its making process, art’s philosophical nature could be more clearly manifested, and the artist’s need to control the meaning making process could be made more apparent. It made questions of ontology central rather than ones of craft. But one of the most important contributions has been that we did away with the model of the artist as the expressionist witch doctor, the Christ like purveyor of drips and dabs and maker of auratic valuables. This evened out the playing field about who could be an artist. Let’s face it, women did not do well playing Christ. The biographic monographic tradition was stacked against them. We only began seeing women taking their rightful place as equal makers of relevant art after Conceptual art made the quality of ideas the arbiter of value rather than the implicit one of gender under the old arrangement. I’m probably proudest of being part of that contribution"
Joseph Kosuth
Text steht nur auf Englisch zur Verfügung https://www.artdependence.com/articles/the-language-of-art-an-interview-with-joseph-kosuth/ (10.10.2019)