Christian Herdeg ist der Schweizer Pionier der Lichtkunst. Seit 1970 arbeitet er mit den leucht-
enden Edelgasen Neon und Argon und setzt diese Lichtquellen mit diversen Materialien, geome-
trischen Formen sowie Farbfeldern in Bezug und Spannung. 1974 kreierte er eine Palette von
Lichtröhren in über 200 Farbnuancierungen, die sich im variationsreichen Zusammenspiel von
chromatischen Temperaturen, Abstrahlungen und Überblendungen endlos und dynamisch mi-
schen lassen. Vom Lichtobjekt an der Wand, über die Lichtskulptur aus Elementarformen und -
körpern bis zur dynamischen Lichtinstallation im öffentlichen Raum bearbeitet Herdeg sein Feld,
lotet es in Serien und Werkzyklen aus.
Licht, Schatten und einfache Materialien wie das häufig benutzte Acrylglas, die Farben und For-
men der Bildträger bilden Herdegs Partitur. Und auf seiner nun über vierzig Jahre andauernden
Recherche nach den flüssigen Aggregatszuständen des Lichts, seiner Farbe und Wärme hat
Herdeg eine eigene Sprache entwickelt und perfektioniert. So forscht Christian Herdeg heute
in seinem Atelier – in letzter Zeit auch mit LED – an neuen Konstellationen von Licht, Farbe und
Form weiter.
Juri Steiner
http://www.tony-wuethrich.com/assets/files/exhibitions/nicethings/twg_herdeg_nicethings.pdf (23.08.2021)