Ceal Floyers (...) Kunst begreift ihre Motive und Medien in ihrer buchstäblichsten Form, wobei der Materialaufwand minimal und das Ergebnis in seiner Einfachheit meist überraschend ist. Sie arbeitet häufig mit Projektionen, ihre Arbeiten können jedoch auch objektbasiert sein, oder Sound oder Performance. Es geht der Künstlerin um die Veranschaulichung einer Idee, die sich in ihrer radikal rationalen Durchführung offenbart und begriffliche Doppeldeutigkeiten spielerisch sichtbar macht.
https://www.nbk.org/editionen/ceal_floyer_puzzled_2014.html (10.05.2019)
Vor allem aber ist es Ceal Floyers Ironie, die die Ausstellung in Bonn nachwirken lässt. Die Metapher vom Licht der Erkenntnis verkehrt sie schon in ihren frühen Arbeiten der neunziger Jahre in trügerische Bilder. Etwa dann, wenn Glühbirnen scheinbar leuchten, in Wirklichkeit aber durch präzise Spots selbst angestrahlt werden. Oder wenn der Lichtschalter neben der Tür als Projektion an die Wand geworfen wird – und folglich seinerseits aus Licht besteht.