Cerith Wyn Evans (geb. 1958 in Llanelli, Wales, lebt und arbeitet bei London), der seine künstlerische Karriere in den 1980er Jahren mit Musikvideos und experimentellen Kurzfilmen begann, ist als Filmemacher und mittlerweile vor allem als Bildhauer und Konzeptkünstler bekannt.
In seinen formal reduzierten Installationen kommen oftmals Texte, Spiegel, Pflanzen, Filmprojektionen, Feuerwerkskörper und andere Lichtquellen wie Neonobjekte und -schriftzüge zum Einsatz. Licht und Sprache sowie deren Wahrnehmung durch die Rezipienten bilden wesentliche Konstanten in Evans Schaffen, das eine Vielzahl von Referenzen zur Literatur, Philosophie und Musik, zu Film und bildender Kunst aufweist.
https://kultur-online.net/inhalt/cerith-wyn-evans-im-haus-konstruktiv (13.11.2020)
Spätestens seit seiner Teilnahme an der Documenta11 in Kassel 2002 und der Biennale Venedig 2003 ist der walisische Künstler Cerith Wyn Evans (1958) einem breiteren Publikum auch außerhalb Großbritanniens bekannt. Anfangs widmete sich der Künstler hauptsächlich dem Medium Film, arbeitete als Assistent des Regisseurs Derek Jarman und machte sich mit experimentellen Kurzfilmen einen Namen. In den 1990er Jahren erweitert Cerith Wyn Evans seine künstlerischen Ausdrucksformen. Es entstehen fotografische Serien sowie skulpturale und installative Arbeiten, die seine in den Filmen bereits angelegte Auseinandersetzung mit den vielschichtigen kognitiven und semiotischen Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung fortsetzen. Mit einer Vielzahl von Bezügen zu spezifischen Werken aus der Literatur, der Philosophie, der Musik, den Naturwissenschaften, dem Film und der Kunstgeschichte und einer Ästhetik, die vom Surrealismus, der Pre-Pop-Art und den situationistischen Utopien der 1960er und 1970er Jahre beeinflusst ist, spinnt Wyn Evans an einem Netz nutzlosen Wissens und subjektiviert-präziser Verweise. Formal operiert er in seinen raumgreifenden Installationen mit einem sparsamen, oft theatralisch inszenierten Material und Technikfundus – an Wänden angebrachte Leuchtschriftzüge, Filmprojektionen, skulpturale Objekte und kostbare Kronleuchter, die per Morse-Code und Lichtsignale mit ihren Betrachter/innen zu kommunizieren scheinen. Er entwirft dabei einen ästhetischen Kosmos, ein geistiges Kaleidoskop, in dem subjektive und assoziative Wahrnehmungsprozesse eine Eindeutigkeit und Transparenz in der Informationsvermittlung ersetzen.
http://www.georgkargl.com/de/kuenstler/cerith-wyn-evanshttp://www.georgkargl.com/de/kuenstler/cerith-wyn-evans (25. 11. 2018)