Das Werk von Martin Boyce bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Design, Architektur und Alltag. Boyce greift Gestalt und Funktion von Designobjekten auf und setzt sich dabei mit deren Konzepten auseinander. Werke von Arne Jacobsen, Mies van der Rohe oder Charles und Ray Eames werden so nachhaltig in ihrer Substanz gestört, neuinterpretiert und quasi weiter entwickelt. Der Künstler, der 2003 an der Biennale in Lyon teilgenommen hat und dem 2004 der Kunstpreis der Krefelder Adolf-Luther-Stiftung verliehen wurde, bricht mit dem modernistischen Design, so dass beunruhigende und eigenartige Environments entstehen. Diese „fragilen Landschaften“ (Boyce) zeigen das Interesse des Künstlers am Thema der Formgebung, die die Lebenswelt der Menschen tiefgreifend bestimmt. Boyce beschäftigt sich mit der Vorstellung von Landschaft. Dazu gehören "fragmentierte oder imaginäre Landschaften wie auch generische und archetypische Orte. Diese Landschaften werden oft über Details oder Bruchstücke beschrieben." Ein Detail, so Boyce weiter, könne "einen imaginären und bewohnbaren Ort erschaffen". Obwohl der Künstler die modernistischen Klassiker des Designs oftmals nur in einer Kleinigkeit verändert, arbeitet er an der Konstruktion und Dekonstruktion von Landschaft.
http://www.skulptur-projekte.de/archiv/07/www.skulptur-projekte.de/kuenstler/boyce/index_html.html (25.09.2020)