Biasi ist ein wichtiger Vertreter der Arte programmata – eine Stilrichtung der 1960er-Jahre, in der erprobte wurde, wie 'offene Kunstwerke' (Umberto Eco) geschaffen werden konnten. Von besonderem Interesse waren Werke, deren bewegliche Teile von kleinen Motoren angetrieben wurden und die zufällige, d. h. programmierte, aber nicht genau vorhersehbare Ereignisse, erzeugten. Der erste Entwurf von »Light prisms« entstand 1962, dem offiziellen Geburtsjahr dieser kinetischen und programmierten Kunst, und wurde zum ersten Mal in der bedeutenden Wanderausstellung »Arte programmata« 1964 am Smithsonian in den USA gezeigt.[2]
Als Gründer der Gruppo N 1959 in Padua experimentierte Biasi gemäß der Leitprinzipien des Künstlerkollektivs mit Materialien und Techniken aus industrieller Serienproduktion. Die Gruppe bildete zusammen mit der Gruppo T aus Mailand den konzeptionellen Kern der Arte programmata in Italien. Nach Auflösung der Gruppo N 1964 führt Biasi seine kinetischen Experimente individuell weiter.
https://zkm.de/de/werk/lichtprismen (29.07.2020)