Es war einmal eine alte, hässliche Schilderbrücke über einer Straße...
Auf der einen Seite von ihr war das Gebäude der Stadtwerke, die ihr 100-jähriges Jubiläum feierten. Auf der anderen Seite stand die Schorndorfer Kunstgalerie und feierte 25 Jahre Skulpturen in der Stadt. Da kam ein schlauer Mensch darauf, dass man dies ungleiche Paar über die Schilderbrücke verbunden sehen könnte, wenn da etwas mit Lichtkunst wäre. Und so kam es zu einer Ausschreibung für Lichtkünstler*innen. Martin Pfeifle gewann den ersten Preis mit dem Entwurf für sein Objekt »LIMBOO«.
Bei Tag nun verwandelt die Skulptur »LIMBOO« die alte Schilderbrücke in ein neues Stadttor. In der Vorstellung kann man das Gitter um seinen Angelpunkt drehen und das Tor schließen. Doch zeigt sich die statische Gitterkonstruktion aus Aluminiumprofilen immer geöffnet. In ihrer Bewegungsrichtung bezieht sie sich auf den Verkehrsfluss stadtein- und auswärts. Durch dieses Konstrukt wirft die Sonne ein immer neues Schattenspiel auf den Bürgersteig
Bei Nacht aber, wenn ihre Lichter angehen, da tanzt die Skulptur unter der Brücke Limbo. Das ist der Tanz, dessen Ziel es ist, sich mit nach hinten gebeugtem Rücken unter einer waagrechten Stange hindurchzubewegen. Und die alte Schilderbrücke darf dabei die Rolle der Stange spielen, unter der die Lichtebene sich in ihrer Höhe reguliert und in einen Bogen durchfließt.
https://www.kulturforum-schorndorf.de/de/skulpturen/skulpturen-uebersicht/skulptur-19/ (27.01.2022)