Das Pan de Verre ist ein Glasfeld, das Corbusier auf allen Wänden der Gemeinschaftseinrichtungen einsetzt. Die Gliederung der Wände ist dreizeilig: Sockel, Aughöhe und Oberlicht. Es gibt einen Wechsel von geschlossener und geöffneter Wand, das Thema ist das Quadrat. Die Teilungen gruppieren sich zu Neunergruppen, die als Quadrat seitlich durch Lüftungsschlitze gerahmt sind. Die Neunergruppe scheint wie eine gotische Fensterrose in sich zu kreisen. Als Ondulatoire(= wellenförmig) bezeichnet Corbusier die plastische Scheinmodulierung der Wand, eine Aufladung der Wand mit Bewegung, die er nur an den Außenfassaden einsetzt. Motive des „crescendo“ und „decrescendo“ aus der Musik werden hier architektonisch umgesetzt. Ein Netz von unentwirrbaren Fugen- und Schattenlinien entsteht durch die Überlagerung von den Schattenzeichnungen der Wände und den Linien des Fußbodens. Über die Canon de Lumière (Lichtkanonen) lässt Corbusier gebündeltes Licht in den Raum schiessen, welches die Decke wie ein scharfer Strahler durchbricht. Die Kirche erhält insgesamt wenig Licht. Der Bereich der Mönche erhält schmale horizontale Fenster als Leselicht. Zwischen Westwand und Decke existiert ein Lichtband. Durch die Sakramentskapelle scheint Licht von der Unterkirche. Zwischen östlicher Querwand und Südwand ist ein Lichtspalt. Der Raum ist introvertiert schottet sich von der Außenwelt ab und konzentriert sich auf den Altar.
http://www.sarah.lavendelblau.eu/bilder/kirche/referat_la_tourette.pdf