Gerhard Merz entwickelte die Deckenmalerei anlässlich der Ausstellung Archipittura, die 1992 in der Hamburger Kunsthalle und in den Deichtorhallen stattfand. Die speziell für die Decke des Treppenhauses, in elf Metern Höhe, gefertigte Arbeit – ein schwarzes Quadrat, gerahmt von 400 Leuchtstoffröhren – nutzt die vorgefundene Architektur des Gründungsbaus der Hamburger Kunsthalle als Werkträger und greift die prägnante Symmetrie der Räumlichkeit in ihrer Formgebung auf. Das tiefe Elfenbeinschwarz des Quadrates steht im Kontrast zum hellen Licht der weißen Leuchtstoffröhren. Aus Grundform, Maß, Farbe und Licht – den „nackten Waffen der Kunst“, wie Merz sagt – schuf der Künstler ein Doppelwerk aus Architektur (architettura) und Malerei (pittura). Merz betont, dass das Werk auf nichts verweisen möchte, was jenseits des tatsächlich Sichtbaren liegt. Luisa Pauline Fink
https://www.hamburger-kunsthalle.de/sammlung-online/gerhard-merz/deckenmalerei (17. 9. 2018)