Seit 2006 ist dies die fünfte Arbeit einer Reihe, deren Ursprung eine Reaktion auf die ‚anderen Lichtinstallationen’ in der Weihnachtszeit (Rentiere mit Schlitten, Rehe, Hasen, Nikoläuse, etc. als Lichtschlauchkonturen in Gärten und auf Häusern) war. Alle bisherigen Arbeiten sind denn auch Statements in Form von Lichtantworten, die als Alternativen, Konfrontationen, Satiren oder aber völlig eigenständige Ansätze zu verstehen sind. Friendly Fire – ein Blitzen, teilweise längeres Aufleuchten, farblich zwischen Rottönen aber auch Grünfärbungen wechselnd, unterlegt mit Donner und Explosionsgeräuschen – dringt aus dem Innern der Halle nach außen, insbesondere durch die Fenster. Ein Loop im 5-Min-Rhythmus. Der Titel der Arbeit Friendly Fire ist ebenso irritierend wie die Arbeit selbst. Irritation als Impuls zum Verharren, zur Selbstverortung, zum Abgleich der aktuellen Beobachtung mit bisher erlebtem. Daraus resultiert dann u.a. die Abwägung eines möglichen Gefahrenpotentials - und die eventuell notwendige eigene Initiative. Ein verfrühtes Indoor-Silvesterfeuerwerk oder ’läuft da etwas schief’? Zielpublikum sind neben den gezielt kommenden Besuchern auch die Nutzer der nahen Stadtbahn Linie 16, die sozusagen vor der Tür eine Haltestelle hat - zwischen ihren Endpunkten in Köln und Bonn. Täglich kommen hier 13.000 Menschen vorbei – wochentags. Die Leute schauen herüber und zahlreiche Reaktionen später dann belegen, dass die Lichtinstallationen im Dezember eine hohe Aufmerksamkeit finden. Dies führt dann zu mindestens 120.000 Betrachtern im letzten Monat des Jahres.
Vollenbroichs Lichtinstallationen – auch andernorts - erwecken urbane Architektur zu pulsierendem Leben, wenn die dort arbeitenden Menschen sich zurückgezogen haben, wenn das Gebäude nur noch Hülle ist. Dann ist Licht der Vitalisator – weil das des Künstlers Mittel einer medialen Visualisierung ist. Hier in der Fuhrwerkswaage bildet die Halle als allseitig erlebbare Architektur einen besonderen Rahmen.
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