Die Laserlichtkonstruktionen überführen den gegebenen architektonischen Raum in ein Gebilde virtueller Raumkonstruktionen. Die Faszination der Lichtereignisse besteht einerseits in der durch das Trägermaterial Wasser, bzw. Nebelfluid bedingten vibrierenden Brillanz der Lichtgebilde und anderseits in der Ambivalenz zwischen visueller Wahrnehmung und der Realität von Fläche und Raum – eine Illusion haptischer Konstrukte. Für den Betrachter wird plötzlich etwas sichtbar, was der Logik widerspricht, es eigentlich in dieser Form nicht geben kann, aber dennoch existiert. Jener Widerspruch bildet die Basis meiner künstlerischen Arbeit und ist dem Staunen vor der sichtbaren Wirklichkeit geschuldet. In einem Prozess der Entschleunigung werden die Geschwindigkeiten beim Wechsel der Laserlichtereignisse, die sich immer wieder neu zusammensetzenden Linien, Flächen und Räume, so gewählt, dass der Betrachter in einen Spannungszustand versetzt wird und Stille offen wahrnimmt. Der Betrachter steht den Ereignissen nicht nur sehend, sondern zugleich körperlich gegenüber – sein Körper ist Teil der Ereignisse und bestimmt die Beziehung zu den virtuellen Konstruktionen bzw. schafft eine Identifikation. Es existiert keine lineare Abfolge der Darstellungen, sondern Gleichzeitigkeit und Transparenz sind gefordert. Das Gegenwärtige greift nach dem bereits Verschwundenen und füllt den noch zu bespielenden Raum. Vergangenheit und Zukunft koinzidieren. Rainer Plum
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