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Bild und Klang sind gleichberechtigte Materialien in den Interventionen von joeressen+kessner. Die Entwicklung von dialogischen Formprinzipien als Handlungsanweisung offener Rechenprozesse für den Entwurf von Bild-Klang-Räumen zeichnen die Arbeiten aus. In der transmedialen Arbeitsweise geht es nicht um synästhetische Äquivalente, sondern um Betrachtungsweisen, die den Interferenzen von Bild und Klang nachgehen. In dieser Herangehensweise vergleichbar ist der Künstler und Musiker Ryoji Ikeda, der ebenfalls mit Klang, Bild, Zeit und Raum experimentiert. Er orientiert sich an mathematischen Prinzipien, physikalischen Phänomenen und wissenschaftlichen Theorien. In seinen Installationen vernetzt er Raum und technisches Equipment mit Sinuswellen und Soundimpulsen, Lichtpixeln und Bildfragmenten zu dynamischen Daten-, Zahlen- und Bild-Systemen, die die audiovisuelle Korrespondenz neu formatieren. "The key is the composition", erklärt er. "I compose visual elements, sounds, colors, intensities, and data … I love to compose; I love to orchestrate all these things into one single art form – sometimes as a concert, sometimes as an installation, sometimes as public art, sometimes as film." (3) Dabei thematisiert er das Zusammenspiel zwischen menschlicher Wahrnehmung, wissenschaftlicher Erkenntnis und theoretischen Potentialen als offenes, semantisches System – so wie es auch joeressen+kessner beschäftigt.
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Text is only available in German http://www.joeressenkessner.de/index.php/joeressenpluskessner/articles/txt_bp.html (13.08.2021)