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In seinem künstlerischen Werk widmet sich Hinrich Gross der Erkundung des Lichts. Seine Arbeiten sind Werkstatt, Laboratorium, Studio und Archiv. Er teilt mit uns, seinem Publikum, den Ort und den Moment der Entdeckung. Seine Installationen sind technische Versuchsanordnungen ebenso wie ästhetische Konstrukte.
Sie zeigen Licht als physikalisches, technisches und grafisches Material ebenso wie als verdecktes Medium, das die Informationen, die es transportiert, mit den ihm immanenten mischt. Er sondiert das Spannungsfeld, das Licht in seinem visuellen Spektrum als das Pendant der Wahrnehmung ebenso wie als das der Darstellung zum Gegenstand ästhetischer Reflexion und Artikulation macht. Er übersetzt physikalische Erkenntnisse in ästhetische Botschaften. Seine Poesie gilt der Art und Weise wie sich Sehen und Betrachten verweben lassen.
Dabei verhält sich Licht wie eine Idee – für sich betrachtet entzieht es sich der visuellen Existenz und erst im Zusammenspiel mit Zeit, Raum und Materie entstehen die Kaleidoskope aus Farben und Formen, aus denen sich Bilder generieren lassen. Hinrich Gross zeigt Licht, zeichnet mit ihm, formt es und nutzt seine bildnerischen Qualitäten. Der Widerschein des Lichts, moduliert durch das Material, auf das es trifft oder den Raum, den es durchwandert, ist die Art der Reflexion, in der er das Sinnliche und das Sinnstiftende des Visuellen untersucht. Er treibt einen Keil in die Gewohnheit der Wahrnehmung und fragt danach, ob sich das, was wir sehen, auch anders lesen lässt.
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Bettina Catler-Pelz: LICHT ALS KÜNSTLERISCHES EREIGNIS; Modulation von Raum, Material und Information https://www.hinrichgross.de/about-me/texte/bettina-catler-pelz/ (21.06.2022)