[...] Die Skulpturen Magdalena Jetelovas haben elementare Gegenstände aus dem alltäglichen Umfeld zum Thema: Tische, Stühle, Treppen. In großen, zuweilen kolossalen, grob bearbeiteten Holzskulpturen monumentalisiert und verzerrt sie die Formen und führt so die ursprüngliche Funktion ad absurdum: Stühle beginnen zu schreiten, Treppen stürzen ins Leere und Häuser sind nicht bewohnbar. Jetelova gehört im Prag der siebziger Jahre zu einer kleinen Avantgardeszene, die in Privaträumen, Ateliers, Hinterhöfen oder in der freien Natur ausstellt. Ihre Arbeiten sind seitdem stets raumbezogen, indem sie auf die jeweils vorgegebene Situation reagiert. Durch Teilungen, Lichtprojektionen und Trennungen überwindet sie die Raumgrenzen und löst geschlossene Formen auf. Seit 1986 experimentiert sie mit Licht- und Laserprojektionen in der Natur. So projiziert sie 1986 einen gebündelten Lichtstrahl in der Form eines Stuhls in einen nächtlichen Wald und schafft damit die Illusion einer Skulptur aus Licht und Holz. 1992 visualisiert sie im »Iceland Project« mit einem Laserstrahl die geologische Nahtstelle in Island zwischen Europa und Amerika. Die fotografische Dokumentation von Projekten und Aktionen ist neben den begleitenden Zeichnungen und Skizzen integraler Bestandteil ihrer Arbeit.
https://zkm.de/de/person/magdalena-jetelova (19.11.2021)